Abschied

Diese Melodie…
..wurde als Improvisation von dem Pianisten Christoph Reuter, der Dr. Eckart von Hirschhausen auf seiner Tour begleitet, während eines Auftritts am 9.7.2019 auf Sylt für Richard gespielt.
Seine letzte Sprachmemo
vom 24.3.2016 in Eisenberg

Der Kondolenztisch in der RHS.
Ausschnitt aus der Serie Picard

Der Trauersaal zur Abschiedsfeier
Ein Lied von Marc-Uwe Kling

Richard fand alles von Mark-Uwe Kling gut. Besonders über die Känguru-Chroniken konnte er sich kaputt kichern. Aber auch die Lieder waren für ihn wichtig, teilweise ziemlich schwarzer Humor. Zum Beispiel hat er das Tabletten-Lied provokativ der Schwester vorgespielt.
Auch das Kartenspiel „Halt mal kurz“ haben wir einmal in Italien gespielt. Sein letzter Wunsch, den er dem Verein „Kinderträume“ schreiben sollte, war ein Treffen mit Mark-Uwe Kling und – ein Fallschirmsprung ! Deshalb findet man überall Hinweise auf das Känguru, so wie auch während der Abschiedsfeier. Leider hat das Treffen nicht geklappt – keiner seiner Wünsche wurden erfüllt bzw. erst im Nachhinein.

Den Spruch “Intellekduell” (von dem Bild auf der ersten Seite) wollte Richard auf einem T-Shirt haben. Und damit auch in die Schule gehen. Das zeigt irgendwie seine Ironie, die ihn auszeichnete. Genau wie als er seinen Tumor als Alienparatis bezeichnete o.ä..
Leider hat es nicht geklappt, dass er das T-Shirt bekommen hat. Aus diesem Grund wird dies in dem Video während der Abschiedsfeier gezeigt. Da konnten es alle Gäste sehen. Und auch der Redner hat es zitiert.

Das Grab nach der Beerdigung

Die Abschiedsfeier fand in der Trauerhalle des kommunalen Friedhofs Markkleeberg am 20.10.2016 11:00 Uhr statt.
Es kamen unglaublich viele Leute, neben den Verwandten und Freunden, Klassenkameraden, Lehrer, Ärzte u.v.a.
Zuvor haben meine Eltern nochmal von Richard Abschied genommen und den Sarg für immer verschlossen.
Er war dort die ganze Zeit seit der Überführung aus dem Krankenhaus in der Kühlkammer. Oliver Dunker hat mir geholfen, den Sarg in das Grab herabzulassen. Der war mit Ziffern der Zahl Pi geschmückt und dem Phönix, den er sich immer gewünscht hat. Genau dieses Bild des Feuervogels, der aufsteigt aus dem Feuer und wiedergeboren wird, wollte er auch als T-Shirt-Aufdruck haben. Wir wissen nicht, was er dabei für einen Gedanken hatte. Letztendlich hat der Sohn vom Bestatter diesen auf den Sarg gemalt und ist nun auch bei ihm.

Das Pi ist ein Symbol der Verbundenheit und der Unendlichkeit. Richard hatte mal gesagt, dass er die ersten 100 Ziffern lernen will. Er konnte bereits 30. Und dann war es eine Möglichkeit, die Gäste während der Abschiedsfeier die Berührung des Sarges zu ermöglichen, ohne Angst zu haben. Indem sie eine Ziffer der Zahl mittels Klettband anbringen. So ist es jetzt in die Erde gekommen und bei ihm.

Genau ein Jahr später wurde ein Baum im AGRA-Park gepflanzt. Organisiert haben das Freunde von uns, Fam. Storm, es wurden viele Spenden gegeben. Den Standort haben wir uns vorher ausgesucht. Er ist genau in der Sichtachse des Bildes „Lichterfest“ (auf der ersten Seite), welches Richard gemalt hat.

Der Spruch auf der Tafel hat seinen Ursprung darin, dass mein Vater während der Überlegung, was darauf stehen soll, beim Autofahren ein Lied von Eric Clapton (Tears in heaven) hörte. Dann sagte der Moderator, er schrieb das Lied, nachdem sein Sohn gestorben war…

Lied welches bei der Baumpflanzung gespielt wurde
Gedenkbaum in der Agra mit Richards Bild im Vordergrund

Seine letzte Ruhestätte ist ein Ort mit vielen Symbolen. Davon kann sich jeder selbst ein Bild machen. Wir erklären es gerne bei einem Besuch. Keine Ahnung, ob er es gut finden würde – aber er würde wohl wie immer mit den Schultern zucken.